Krankenhaus Daun

Die extrakorporale Stoßwellentherapie

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) regeneriert Knochen, Sehnen und Bänder und bietet eine konservative Möglichkeit für die Behandlung verschiedener orthopädischer Erkrankungen.

von Dr.med. Christoph Niewöhner, MVZ Orthopädie

Stoßwellen sind energiereiche Wellen, die Wasser und Weichteilgewebe durchdringen können. Trifft eine Stoßwelle auf einen Festkörper, wie zum Beispiel Kalkablagerungen in einer Sehne, entlädt sie ihre Energie. Auf diese Weise können verschiedene orthopädische Erkrankungen ohne Operation erfolgreich behandelt werden.

Die Stoßwellentherapie wird ambulant durchgeführt. Nach der Lagerung des Patienten/der Patientin in stabiler Position richtet der Therapeut/die Therapeutin den Fokus des Stoßwellengerätes auf die zu behandelnde Stelle aus. Die Stoßwellen werden dann über den Kopf des Gerätes mit einer Frequenz von 2 - 4 Hertz mit zunehmender Energie in den Körper übertragen.
Dabei verspürt der Patient/die Patientin in erträglichem Rahmen Schmerzen. Der behandelnde Arzt/die behandelnde Ärztin achtet während der gesamten Stoßwellen-Behandlung auf die Schmerzbelastung. Sollten die Schmerzen für den Patienten/die Patientin zu stark werden, reduziert der Arzt/die Ärztin die Energie der Wellen oder unterbricht die Behandlung.


In der Mitte Dr. med. Christoph Niewöhner (links) und Dr. med. Robert Herzog (rechts) mit den Medizinischen Fachangestellten im MVZ Orthopädie

Eine einzelne Behandlung mit einem Stoßwellengerät dauert je nach Anwendung fünf bis fünfzehn Minuten. In der Regel behandelt man mit ein bis höchstens drei Sitzungen im Abstand von zwei bis vier Wochen. Pro Sitzung werden zwischen 1.000 und 2.000 Stoßwellen verabreicht.

Stoßwellen sind kurze, energiereiche mechanisch-akustische Wellen, die Wasser oder wasserhaltige Gewebe ohne Abschwächung durchdringen können. Auch elastische Körpergewebe – dazu gehören Muskeln und Fettgewebe – leiten die Stoßwellen weiter. Erst, wenn die Stoßwelle auf feste Gewebebestandteile trifft – z.B. Kalkablagerungen in Sehnen – entlädt sich die in ihr enthaltene Energie. Sie bewirkt eine mechanische Zertrümmerung der Fremdkörper.

Stoßwellentherapie kann aber nicht nur Verkalkungen zertrümmern, sondern auch Sehnenansatzentzündungen behandeln oder schlecht heilende Knochenbrüche regenerieren. Die Behandlung beschleunigt allgemein den Heilungsprozess in Geweben, weil sie die Bildung von körpereigenen Botenstoffen fördert.

Die Wirksamkeit der Stoßwellentherapie wurde inzwischen in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Je nach Anwendungsgebiet kommen Stoßwellen mit unterschiedlich starker Energie zum Einsatz.

Typische Anwendungsgebiete für die Stoßwellentherapie als schonende konservative Behandlungsform in der Orthopädie sind z.B. Krankheitsbilder wie die Kalkschulter (Tendinosis calcarea), Entzündungen an der Fußsohle (Fasziitis plantaris) mit und ohne Fersensporn, Tennisellenbogen (Epikondylitis) und Golferarm, Entzündungen an der Achillessehne (Achillodynie), am Knie (Patellasehnenentzündung oder Jumper´s Knee) sowie bei verkalkten Schleimbeutelentzündungen (Bursitiden). Stoßwellentherapie wirkt ebenfalls zuverlässig bei der Behandlung der Pseudarthrose. Pseudarthrosen sind Fehlverheilungen von Knochenbrüchen.

In aller Regel benötigt der Patient/die Patientin keine Nachbehandlung. Wenn sich die Schmerzen kurz nach der Behandlung vorübergehend verstärken, kann man dagegen mit entzündungshemmenden oder schmerzstillenden Mitteln vorgehen.

Die Stoßwelle ist risikofrei, und es treten weniger Nebenwirkungen auf als bei Injektionen oder medikamentösen Behandlungen. Daher ist die Stoßwellentherapie aus der Sicht erfahrener Orthopäden/Orthopädinnen ein unverzichtbarer Teil des orthopädischen Therapiespektrums.

Seit vielen Jahren steht dem MVZ Orthopädie im Krankenhaus Daun mit der Stoßwellentherapie eine gute konservative Therapieform zur Verfügung, die in vielen Fällen eine schonende Behandlung von Entzündungen, Verkalkungen oder Verletzungen verspricht. Hierzu wurde gerade im Juli 2022 ein neues Gerät angeschafft, welches den aktuellen Anforderungen der ESWT in jeder Hinsicht entspricht. Die Stoßwellentherapie hat zudem praktisch keine Nebenwirkungen und macht viele Operationen unnötig.

Trotz nachgewiesener Wirksamkeit der Stoßwellentherapie ist eine Erstattung in vielen Fällen erst auf Antrag möglich. Im Einzelfall beraten Sie die Mitarbeiter/-innen des MVZ Orthopädie gerne über Ihre Erstattungsmöglichkeiten. In etlichen Fällen wird Stoßwelle als Selbstzahlerleistung (IGeL-Leistung) durchgeführt. Interesse geweckt?
Dann setzen Sie sich gerne mit dem MVZ Orthopädie unter der Telefonnummer 06592-715-2600 in Verbindung.


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