EndoProthetikZentrum Daun (EPZ)

Wissen, WER es macht!
Warum bei Routine-Eingriffen kleinere Krankenhäuser oft die bessere Wahl sind.

Daun, 25. März 2025 - Routineoperationen wie Gelenkersatz, dazu zählen beispielsweise Hüftgelenks- oder Kniegelenks-Endoprothesen, sowie die Entfernung einer Gallenblase gehören zu den häufigsten Eingriffen in Deutschland. Doch nicht immer sind große Kliniken mit hohen Fallzahlen die beste Wahl. Die Erfahrung des einzelnen Operateurs spielt eine entscheidende Rolle für die Behandlungsqualität.

In Nordrhein-Westfalen wurden durch die Krankenhausreform seitens der Politik mehr als ein Drittel aller hochqualifizierten EndoProthetikZentren geschlossen. Stattdessen erhielten große Kliniken mit vielen unterschiedlichen Operateuren mehr Eingriffe zugewiesen. Dies führt dazu, dass manche Ärzte nur wenige Operationen pro Monat durchführen – ein entscheidender Nachteil für die Qualität. Denn wenn beispielsweise eine Großklinik 1000 Kunstgelenke operiert, hat diese Klinik oft 50 bis 70 Ärzte, die operativ tätig sind. Rechnerisch bedeutet dies weniger als 20 Operationen pro Arzt und Jahr – erschreckend wenig, da dies weniger als zwei pro Monat sind. In kleineren, spezialisierten Kliniken wie in Daun oder Mechernich führen einzelne Operateure hingegen mehrere hundert Eingriffe pro Jahr durch.

"Wenn ein Arzt einen Eingriff nur einmal im Monat oder seltener durchführt, kann er keine perfekten Ergebnisse erzielen", betont Priv.-Doz. Dr. Sebastian Fürderer, ärztlicher Direktor des Krankenhauses in Daun. Studien belegen: Je routinierter der einzelne Operateur, desto besser die Ergebnisse.

Neben der Erfahrung des Operateurs ist auch das eingespielte Team aus Fachärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten entscheidend für den Behandlungserfolg. Besonders zertifizierte EndoProthetikZentren garantieren höchste Standards, denn sie unterliegen strengen Qualitätskontrollen.

Dr. Pierre Göbel, Leiter des EndoProthetikZentrums Daun, fordert, dass Rheinland-Pfalz aus den Fehlern Nordrhein-Westfalens lernt: "Eine Krankenhausreform darf nicht allein auf Klinikfallzahlen setzen, sondern muss die Qualifikation der Operateure berücksichtigen.“ Und er betont, dass „ein erfolgreicher Eingriff beispielsweise eines Kunstgelenkimplantats nicht erst mit dem Hautschnitt im OP, sondern bereits beim ersten Termin in der Sprechstunde beginnt.“ Patienten sollten sich daher aktiv informieren: Wie oft führt mein Arzt diesen Eingriff durch? Wer große Erfahrung hat, gibt darauf eine klare Antwort.


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